Der heutige Beitrag steht ganz im Zeichen des farbenfrohen Symbols der US-amerikanischen 42nd Infantry Division (42ID), auch genannt „Rainbow Division“. Als die Truppen dieser Einheit zu Kriegsende österreichisches Gebiet betraten, hinterließen sie an einigen Stellen ihr Abzeichen, den Regenbogen. Noch heute sind diese Malereien zu sehen, auch weil sie von Zeit zu Zeit mit frischer Farbe nachgezogen werden. Nur jener in der Stadt Salzburg könnte eventuell noch original sein.
Inhalt:
- Die Geschichte der 42nd „Rainbow“ Infantry Division
- Die erste Aufstellung der Division
- Reaktivierung im Zweiten Weltkrieg
- Auf verschlungenen Pfaden von Marseille in die Hardtberge
- Aus der Defensive in die Offensive
- Die Rainbow Division in Tirol und Salzburg
- Die Rainbow University in Zell am See
- Erinnerung
Die Geschichte der 42nd „Rainbow“ Infantry Division
Die erste Aufstellung der Division
Die Einheit wurde im August 1917 anlässlich des im April erfolgten Eintritts der USA in den Ersten Weltkrieg ins Leben gerufen. Alle US-Bundesstaaten versuchten im Zuge der Mobilisierung ihre besten Truppen der Nationalgarde für den Einsatz in Europa aufzustellen. Um nicht einzelne Bundesstaaten vor anderen zu bevorzugen, verordnete Kriegsminister Newton Diehl Baker die Aufstellung einer Einheit, die sich aus den Eliteregimentern der Nationalgarde von 26 Bundesstaaten und dem District of Columbia zusammensetzen sollte.
Als der damals sich im Range eines Majors befindliche Douglas MacArthur davon erfuhr, sagte er: „Fine, that will stretch over the whole country like a rainbow“1, was sinngemäß mit „Schön, die Aufstellung dieser Einheit zieht sich wie ein Regenbogen über das ganze Land“ übersetzt werden kann.
Diesem Ausspruch verdankt die Einheit ihren Beinamen „Rainbow Division“.
Während ihres Einsatzes waren 2.058 Gefallene zu beklagen, 12.625 Soldaten der Einheit wurden verwundet. 1919 wurde sie aufgelöst.
Reaktivierung im Zweiten Weltkrieg
Im Juli 1943 wurde die Rainbow Division reaktiviert – erneut für den Einsatz in Europa. Am 4. Oktober begann die Phase der Ausbildung und Vorbereitung der 15.000 Soldaten, die etwa ein Jahr dauerte. Sie rekrutierten sich nicht wie im Ersten Weltkrieg aus der Nationalgarde, sondern aus gewöhnlichen Soldaten. In den letzten Novembertagen 1944 bestiegen die drei Infanterieregimenter der 42ID (222nd, 232nd, 242nd Infantry Regiment) die Schiffe gen Europa, wo sie am 8. und 9. Dezember in Marseille anlegten. Hier begann nun ihr Kampf gegen Nazi-Deutschland, der im Mai 1945 in Tirol endete, wie die hochauflösende Karte der David Rumsey Map Collection zeigt:
Auf verschlungenen Pfaden von Marseille in die Hardtberge
In Marseille wurden die drei Infanterieregimenter zur Task Force Linden unter dem Assistant Division Commander der Rainbow Division Henning Linden zusammengefasst. Ursprünglich als Unterstützung der 3rd Army in der deutschen Ardennenoffensive gedacht, änderten sich die Einsatzpläne und die Task Force Linden wurde der 7th Army zugeführt. Kurz vor Weihnachten 1944 erreichte sie Strasbourg, wo sie nördlich, südlich und in der Stadt selbst Stellung bezog. Hier kam sie erstmals in die Nähe des Feindes, der seinerseits östlich des Rheins Stellung bezogen hatte. Beide Seiten waren jedoch defensiv eingestellt, sodass es zu keinen größeren Kampfhandlungen kam.
Nach einigen Tagen lösten sie französische Truppen ab, die die Stellungen in Strasbourg übernahmen – die 42ID zog weiter gen Norden. Im Bereich Gambsheim, Offendorf, Herrlisheim und Kilstett musste sie in den frühen Morgenstunden des 5. Jänner 1945 ihre ersten Gefechte gegen einen kombinierten Wehrmacht-SS-Verband austragen, der in den Stunden zuvor über den Rhein gekommen war. Damit standen deutsche Panzer und Haubitzen einer panzer- und haubitzenlosen amerikanischen Infanterieeinheit gegenüber, die sich in Bewegung befand. Die ersten Gefallenen der Rainbow Division waren zu beklagen und viele wurden gefangengenommen. Zwei Tage später hatte die 42ID schwere Verluste zu beklagen, aber die Deutschen hatten ihr Ziel, die Amerikaner zurückzuschlagen, nicht erreicht.
Für die Rainbow Division gab es allerdings im Anschluss keine Ruhezeit. In den darauffolgenden Jännertagen folgten schwere panzerunterstützte Angriffe der Deutschen gegen die nach wie vor auf sich gestellten Infanterieeinheiten der 42ID. Rund um die Ortschaft Hatten verdienten sich die amerikanischen Soldaten ihre ersten Orden und Auszeichnungen, darunter die „Presidential Unit Citation“ und eine „Medal of Honor“ für Private First Class Vito R. Bertoldo2, der den Gefechtsstand 48 Stunden lang allein mit einem Maschinengewehr gegen schwere Angriffe erfolgreich verteidigte.
Der Marsch der Rainbow Division setzte sich fort in die Umgebung von Haguenau. Dort setzten am 16. Jänner verlustreiche Kämpfe ein, als sie von deutschen Einheiten angegriffen wurde. Deren Ziel war es, Haguenau einzunehmen, die Amerikaner zum Rückzug in die Vogesen zu zwingen und damit das Elsass wieder unter ihre Kontrolle zu bekommen.
Die Verluste der 42ID waren groß, doch jene der deutschen Einheiten noch um ein Vielfaches höher. Letztendlich gelang es den Deutschen nicht, die starke Abwehr der Amerikaner dauerhaft zu durchbrechen, sodass das Elsass unter alliierter Herrschaft blieb. Diese Attacke war der letzte größere Angriff deutscher Truppen an der Westfront gewesen, den die Rainbow Division erfolgreich vereiteln konnte.
Lt. den Schilderungen von Hugh C. Daly fielen bis 27. Jänner mindestens 1.200 deutsche Soldaten in dieser Schlacht. Als Beispiel führt er die Bilanz des 222nd Infantry Regiment an:
Zwei Offiziere und 32 „Riflemen“ hatten ihr Leben verloren, sechs Offiziere und 114 Soldaten waren verwundet worden.
Ihr Gegner waren zwei Bataillone des 47. Volksgrenadierdivision, drei Bataillone der 25. Panzergrenadierdivision und drei Bataillone der 7. Fallschirmjägerdivision. Deren Verluste beliefen sich auf 800 Gefallene, eine unbekannte Anzahl an Verwundeten und 120 von ihnen gingen in amerikanische Gefangenschaft.
Weiter ging es von Haguenau nach Vic-sur-Seille, von dort über La Petite Pierre nach Wingen und Wimmenau.
Ende Jänner kamen auch die restlichen Einheiten der 42ID nach Marseille, da bisher erst die drei Infanterieregimenter in das Kriegsgeschehen eingestiegen waren. Mitte Februar vereinigten sich die Infanteristen mit den Artillerie-, Pionier- und anderen Einheiten in den Hardtbergen in der Nähe von Wimmenau und Wingen. Zu diesem Zeitpunkt war die Task Force Linden aus der Frontlinie abgezogen worden, da sie sich zuvor etwa ein Monat lang ständig im Gefecht befand. Am 6. Februar wurde sie aufgelöst und am 17. Februar Major General Harry J. Collins mit dem Kommando über den Sektor betraut. Ab diesem Zeitpunkt war die 42ID nicht mehr anderen Verbänden zugeteilt, sondern agierte als eigenständige Einheit.
Sie bestand nun aus folgenden Teilen:
- 222d Infantry Regiment
- 232d Infantry Regiment
- 242d Infantry Regiment
- Headquarters 42d Division Artillery
- 232d Field Artillery Battalion
- 392d Field Artillery Battalion
- 402d Field Artillery Battalion
- 542d Field Artillery Battalion
- 142d Engineer (Combat) Battalion
- 122d Medical Battalion
- 42d Reconnaissance Troop
- 132d Signal Company
- 742d Ordnance Company
- 42d Quartermaster Company
- 42d Military Police Platoon
- Division Headquarters and Headquarters Company
Aus der Defensive in die Offensive
Am 15. März begann der erste koordinierte Angriff der Rainbow Division im Zweiten Weltkrieg, denn die bisherigen Gefechte trafen sie immer in der Defensive respektive in einer Bewegungsphase. Ihre Aufgabe bestand nun darin, in Richtung des deutschen „Altreiches“ vorzurücken, den Westwall, auch Siegfriedlinie genannt, zu überwinden und die Ortschaften Ludwigswinkel und Schönau in der Pfalz einzunehmen.
Der Durchbruch durch die Siegfriedlinie dauerte mehrere Tage. Am 18. März betraten Soldaten der Rainbow Division als erste des VI. Corps deutschen Boden und trafen auch als erste des Corps auf den Westwall, der aufgrund seiner Vielzahl an Kampfbunkern, die perfekt getarnt in das Gelände eingepasst waren, und Hindernissen im Gelände nicht erstürmt werden konnte. Erst am 21. März bombardierten amerikanische Flugzeuge die Bunker der Siegfriedlinie auf eine Art und Weise, die die deutschen Besatzungen zur Flucht oder zur Aufgabe bewog. Dem Bombardement durch P-47-Thunderbolt-Flugzeuge folgte halbstündiges Artilleriefeuer auf die deutschen Stellungen. Der anschließende Infanterieangriff stieß nur noch auf geringen Widerstand. Am 22. März war der Durchbruch geschafft.
Nun befanden sich die Soldaten der Rainbow Division nicht mehr in einem Land, das von den deutschen Besatzern befreit wurde, sondern im Kernland der Kriegsverursacher, was zu anderen Verhaltensregeln führte. Die Fraternisierung mit Deutschen war verboten – erlaubt waren geschäftliche oder behördliche Konversationen mit ihnen, soziale Kontakte jedoch nicht.
Die 42ID erhielt neue Aufträge – über Dahn und Worms führte sie ihr Weg weiter nach Würzburg, wo sie am 2. April eintraf. Dort entstand nun das erste Regenbogenzeichen, als ein von Nazis an der vorgelagerten Festungsmauer der Marienburg angebrachtes „Heil Hitler“ mit einem Regenbogen und der Inschrift „42nd Infantry ‚Rainbow‘ Division“ übermalt wurde.
„This was the first of thousands of Rainbow signs which from that time on were to mark every city, town or village the Rainbow captured or occupied.“3
Deutsche Übersetzung:
„Dies war das erste von Tausenden von Regenbogenzeichen, die von diesem Zeitpunkt an jede Stadt, jedes Dorf oder jede Ortschaft markieren sollten, die der Regenbogen erobert oder besetzt hat.“
Im Verlaufe des 5. April war die Stadt eingenommen und der Widerstand der deutschen Verteidiger gebrochen. Am 6. April setzte die 42ID ihren Weg nach Schweinfurt fort. Der Kampf um die Einnahme der Stadt dauerte von 9. bis 12. April. In den Ruinen der zerstörten Stadt gedachten am 13. April die Soldaten unter Präsentation der Flaggen aller US-Staaten des tags zuvor verstorbenen Präsidenten Franklin D. Roosevelt.
In Schweinfurt schwenkte die Rainbow Division nach Süden. Die weiteren Stationen waren:
Fürth: 17. bis 19. April
Donauwörth: 25./26. April
Rain: 27. April
Nun ging es für die Rainbow Division auf in Richtung München. Am 29. April war sie an der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau beteiligt, wo sie mit Jubel unter den Häftlingen empfangen wurde. Als diese jedoch die Gunst der Stunde nutzten, um alle SS-Männer, derer sie habhaft werden konnten, zu töten, mussten die Amerikaner teils mit Gewalt die Ordnung wiederherstellen.
In einem abgestellten Zug, der Häftlinge aus Buchenwald nach Dachau überführt hatte, fanden Soldaten der 42ID etwa 1.500 Tote, die wegen Platzmangels im Lager nicht untergebracht werden konnten. Die Häftlinge waren in den Waggons dem Tod durch Verhungern preisgegeben worden und jene, die fliehen wollten, wurden erschossen. In den 50 Güterwaggons befand sich nur ein Überlebender.
„‚Now I know why we are fighting‘, man after man said. ‚The Nazis who conceived such a place as that were madmen and those people who operated it were insane. We cannot live in the same world with them. They are beasts and must be destroyed.‘“4
Deutsche Übersetzung:
„‚Jetzt weiß ich, warum wir kämpfen‘, sagte ein Mann nach dem anderen. ‚Die Nazis, die einen solchen Ort erdacht haben, waren Geisteskranke, und die Leute, die ihn betrieben, waren ebenfalls wahnsinnig. Wir können nicht mit ihnen in derselben Welt leben. Sie sind Bestien und müssen vernichtet werden.‘“
In der Nacht von 29. auf 30. April waren Teile des 222nd Infantry Regiment die ersten Amerikaner in München. Von vereinzelten Widerstandsnestern der SS in Vororten abgesehen, erfolgte die Befreiung Münchens so gut wie kampflos. Am 30. April nahm die 42ID das Zentrum der Stadt ein. Kurz darauf setzte die Rainbow Division ihren Weg fort und erreichte am 4. Mai gegen Mittag die Ortschaft Palling nahe der österreichischen Grenze nordwestlich von Salzburg, wo sie auch das Kriegsende erlebte und feierte.
Zu diesem Zeitpunkt stand die 42ID 106 Tage im Gefecht und hatte über 700 Kilometer zwischen den französischen Hardtbergen und der österreichischen Grenze durch Feindesland zurückgelegt, auf denen sie über 50.000 deutsche Soldaten gefangen nahm.
333 Soldaten der Rainbow Division wurden getötet, 1.800 verwundet und 1.459 blieben vermisst.5
Die Rainbow Division in Tirol und Salzburg
Bis 14. Mai 1945 blieb die 42ID in Palling, bevor ihre Befehle sie nach Tirol führten. Hier nahm sie neue Aufgaben wahr: Unzählige sogenannte „Displaced Persons“ – Kriegsgefangene der Deutschen, Zwangsarbeiter und verschleppte Zivilisten – befanden sich nun im ehemaligen deutschen Reichsgebiet fern ihrer Herkunftsländer. Diese Menschen mussten registriert, versorgt und möglichst bald in ihre Heimat gebracht werden. Die Rainbow Division errichtete Checkpoints auf den Straßen und kontrollierte die wandernden Massen aus zahllosen Menschen.
Eine weitere Aufgabe bestand darin, tausende deutsche Soldaten, die sich nach Tirol abgesetzt hatten – vom hohen Offizier bis zum einfachen Schützen –, aufzuspüren und in Gewahrsam zu nehmen. Diesem Zweck dienten zahlreiche Straßensperren, an denen jede Person kontrolliert wurde. Außerdem führte sie Patrouillen im Gebirge durch. So konnte etwa der SS-General Carl Oberg dingfest gemacht werden, ein Höherer SS- und Polizeiführer, der als „Schlächter von Paris“ bekannt geworden war und sich als einfacher Soldat verkleidet in einer abgelegenen Berghütte versteckte. Er war verantwortlich für die Deportation von mindestens 75.000 Juden in Vernichtungslager. Unterstützt wurden sie vom CIC, das in den Ortschaften mit jedem Einwohner Gespräche führte.
Alle deutschen Soldaten und Fahrzeuge der Wehrmacht in Tirol wurden organisiert zusammengeführt und in Richtung Deutschland in Bewegung gesetzt, wo sie nördlich der österreichischen Grenze in großen Lagern untergebracht wurden.
Viel Zeit verbrachten die Soldaten der Rainbow Division nun damit, die Schönheit des Landes zu genießen und sich auf die neuen Einsätze vorzubereiten, für die sie im Krieg gegen Japan vorgesehen waren.
Am 8. Juli musste die 42ID aufgrund der Übernahme Tirols durch die 4. Marokkanische Gebirgsdivision, die die französische Besatzungsmacht vertrat, das Bundesland verlassen. Ihr neuer Dienstort war Salzburg.
Wieder erfüllten die Rainbow-Soldaten neue Aufgaben. Im Sommer und Herbst mussten riesige Mengen Holz geschlägert werden, um die Verwaltungszone mit Heizstoffen für den Winter versorgen zu können. Die 42ID bewachte die Kriegsgefangenen, die für diese Arbeit herangezogen wurden.
Am 9. August wurde die Kompanie K des 222nd Infantry Regiment auserwählt, nach Wien zu gehen, um dort als Ehrenkompanie an der Zeremonie anlässlich der formellen Aufstellung der Militärregierung in Wien gemeinsam mit anderen US-amerikanischen, britischen, russischen und französischen Truppen teilzunehmen. Diese Soldaten waren die erste amerikanische Kampftruppe, die nach Wien entsandt wurde.
Alsbald zeichnete sich das Kriegsende in Japan ab, sodass eine Entsendung der Rainbow Division an den pazifischen Kriegsschauplatz nicht mehr notwendig war. Stattdessen sollte sie als Teil der Besatzungsmacht eingesetzt werden, womit ein neuer Schwerpunkt die Tätigkeit der 42ID bestimmte – das Ausbildungsprogramm für Soldaten.
Die Rainbow University in Zell am See
Kurz vor Kriegsende war geplant worden, in Zell am See eine Schule für militärische Führungspersonen im Hinblick auf den Einsatz im Pazifik einzurichten. Die Auszubildenden sollten dort Lehrgänge in japanischer Taktik, Truppenführung und anderen militärischen Themen besuchen. Durch das Kriegsende im Pazifik am 2. September 1945 war die Notwendigkeit einer solchen Schule nicht mehr gegeben. Die Divisionsführung beschloss deshalb, an ihrer Stelle eine Universität für 300 bis 400 Studenten einzurichten, die sich aus den etwa 8.000 Soldaten mit Reifeprüfung rekrutieren sollten. Die Ausbildung war nun nicht mehr auf militärische Themen ausgerichtet, sondern diente der Vorbereitung der Studenten auf die Rückkehr ins Zivilleben.
Die Schulleitung stellte eine Fakultät aus den Offizieren und Männern der Division zusammen. Lehrbücher wurden aus Armeelagern herbeigeschafft. Die Ausrüstung der Laboratorien stammte aus österreichischen und deutschen Universitäten, aus Beständen von erbeutetem Feindmaterial, aus deutschen Forschungseinrichtungen und Fabriken.
Am 14. September eröffnete im Grand Hotel Zell am See der Unibetrieb mit 300 Studenten. Sie besuchten zweimonatige Kurse, die College-Studien von einem Semester entsprachen und von anderen amerikanischen Universitäten anerkannt wurden. Zur Verfügung standen natur- und geisteswissenschaftliche sowie technische Fächer. Die Kurse reichten von Französisch und Deutsch über Wirtschaftsrecht und Soziologie bis hin zu Chemie und Elektronik.
Es wurde eine Universitätszeitung aufgelegt, die den Namen „Pad and Pencil“ trug und über neue Forschungen, Lehrgänge und Veranstaltungen informierte.
Bis zur Auflösung der Rainbow University Ende 1948 studierten hier etwa 2.800 Mann in 25 Kursen. 600 von ihnen erwarben hier in Zell am See ihre Abschlüsse.6
Am 29. Juni 1946 wurde die 42nd Infantry „Rainbow“ Division aufgelöst. 1947 wurde sie erneut reaktiviert und besteht durchgehend bis heute.
Erinnerung
Die Erinnerung an die Rainbow Division wird in Salzburg hochgehalten. Der Verein „Rainbow Division – Verein zur Erinnerung an die Befreiung Salzburgs“ veranstaltet alljährlich eine Parade anlässlich des Kriegsendes Anfang Mai.
General Harry J. Collins hat sich nach dem Krieg als Militärkommandant für Salzburg hier niedergelassen und geheiratet. Er starb 1963 – sein Grabstein am Friedhof St. Peter erinnert an ihn.
„The Big Picture“, Episode TV 380 über die 42nd Rainbow Division (1957):
Ab Minute 13:19 handelt der Film vom Einsatz der Division im Zweiten Weltkrieg und ab 19:29 beschäftigt er sich kurz mit der Rainbow University in Zell am See.
Möchtest Du Dich erkenntlich zeigen? Hier hast Du die Möglichkeit dazu.
Fußnoten:
1 Earle Rice Jr., Douglas MacArthur (Great military leaders of the twentieth century, Broomall 2004), S. 43., online unter
https://books.google.at/books?id=mEGShYtTK9UC&lpg=PP1&hl=de&pg=PA42#v=onepage&q&f=false (19. Juni 2020)
2 Congressional Medal of Honor Society, Recipients, Vito R. Bertoldo, online unter:
http://www.cmohs.org/recipient-detail/2637/bertoldo-vito-r.php (20. Juni 2020)
3 Hugh C. Daly and United States Army, 42nd „Rainbow“ Infantry Division: a combat history of World War II (World War Regimental Histories 64, 1946) S. 58/59, online unter: Bangor Public Library, http://digicom.bpl.lib.me.us/ww_reg_his/64?utm_source=digicom.bpl.lib.me.us%2Fww_reg_his%2F64&utm_medium=PDF&utm_campaign=PDFCoverPages (19. Juni 2020)
4 Hugh C. Daly and United States Army, 42nd „Rainbow“ Infantry Division: a combat history of World War II (World War Regimental Histories 64, 1946) S. 104, online unter: Bangor Public Library, http://digicom.bpl.lib.me.us/ww_reg_his/64?utm_source=digicom.bpl.lib.me.us%2Fww_reg_his%2F64&utm_medium=PDF&utm_campaign=PDFCoverPages (19. Juni 2020)
5 U.S Army Center of Military History, Order of Battle of the US Army – WWII – ETO, 42d Infantry Division, online unter:
https://history.army.mil/documents/ETO-OB/42ID-ETO.htm (22. Juni 2020)
6 Reveille, Rainbow Division Veterans Foundation, Vol. XCV, April 2016, Nr. 3 online unter:
http://www.rainbowvets.org/wp-content/uploads/2016/04/Rainbow-Reveille-April-2016-pages-1-8.pdf (21. Juni 2020)
Links und Literatur:
Der Text basiert zum größten Teil auf den Informationen in:
Hugh C. Daly and United States Army, 42nd „Rainbow“ Infantry Division: a combat history of World War II (World War Regimental Histories 64, 1946), online unter: Bangor Public Library, http://digicom.bpl.lib.me.us/ww_reg_his/64?utm_source=digicom.bpl.lib.me.us%2Fww_reg_his%2F64&utm_medium=PDF&utm_campaign=PDFCoverPages (19. Juni 2020)
Lone Sentry, Division History, 42nd Infantry Division, online unter:
http://www.lonesentry.com/usdivisions/history/infantry/division/42nd_infantry_division.html (19. Juni 2020)
United States Holocaust Memorial Museum, The 42nd Infantry Division, online unter:
https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/article/the-42nd-infantry-division (19. Juni 2020)
Website der 42nd Infantry Division, History & Bibliography of the „Rainbow“, online unter:
https://dmna.ny.gov/arng/42div/?id=history (19. Juni 2020)
Gerald Lehner, Susanne Rolinek, Christian Strasser, Im Schatten der Mozartkugel. Reiseführer durch die braune Topographie von Salzburg (Wien 2009), online unter:
http://www.imschatten.org/42.html (21. Juni 2020)
Interne Links:
Mehr zu den Jahren von 1939 bis Kriegsende:
https://www.worteimdunkel.at/?page_id=1343
Mehr zu den Jahren der Besatzungszeit:
https://www.worteimdunkel.at/?page_id=459
Können Sie mir bitte etwas über die Rainbow Division in Kufstein sagen?
Es gab einmal einen Regenbogen auf der Festung am Kaiserturm. Haben Sie Bilder davon und können Sie mir nähere Details über Zeitdauer und Inhalt der Stationierung in Kufstein übermitteln.
Herzlichen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Isabella Gruber
Sehr geehrte Frau Gruber,
leider nein. Dazu kann ich Ihnen nichts sagen. Am besten, Sie fragen beim Verein „Rainbow Division“ in Salzburg nach -> https://www.rainbowdivision.com/kontakt/
Beste Grüße
Thomas Keplinger